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Diebstahl aus dem Sarg
Buttenheim - ein Menetekel?

Drei Ungeheuerlichkeiten ließen die Medien in den Monaten Oktober und No- vember 1999 aufschrecken. In Frankfurt/M. versuchten Unbekannte das Grab eines 13jährigen Mordopfers zu öffnen, wurden überrascht und entkamen. In Peine stahlen eine Woche später Täter aus dem bestatteten Sarg eines eben- falls 13jährigen Mordopfers den Kopf. In Buttenheim bei Bamberg ver- schwand vor der Beerdigung der Leichnam einer 14Jährigen, diesmal das Opfer eines Bahnunfalls. Der Sarg dieser Jugendlichen stand drei Tage in der Leichenhalle des Friedhofs.

Kurz vor der Trauerfeier wünschten die Angehörigen noch einen Abschiedsblick in den offenen Sarg. Aber er war leer, und ohne diesen Wunsch, wäre er vermutlich auch leer in die Erde gesenkt worden. Der Abscheu über diese Verbrechen mischt sich mit dem Abscheu über ihre mediale Verbreitung, wo sie sensationslüstern, voyeuristisch, spekulativ und ohne Rücksicht auf die Trauernden ihrem Tagesgeschäft nach geht.

Ob und welche Abründe sich hier auftun, soll an dieser Stelle nicht thematisiert werden. Allerdings legt besonders das Verbrechen von Buttenheim schlaglichtartig zwei gesellschaftliche Nervenenden bloß.

Die erste Frage betrifft all´ jene, die auf einen persönlichen Abschied, einen letzten Blick und eine letzte Berührung verzichten. Nicht wenige von ihnen kämpfen dann angesichts des geschlossenen Sargen nicht nur mit den Tränen. Das Nicht-Wahrhaben-Wollen des Todes vermischt sich mit Vorstellungen, ob wirklich der- oder diejenige im Sarg liegt, um den oder die getrauert wird. Ob Sargbeigaben (z.B. Kleidung, Schmuck, Briefe oder Bilder) wirklich hinein gelegt wurden? Nicht zuletzt und am wichtigsten: Wie sieht er gerade jetzt aus, jener Mensch, der uns vielleicht ein Leben lang begleitet hat?

Noch gravierender wird dies bei einer Verbrennung. In deutschen Krematorien ist es - im Gegenteil etwa zu niederländischen - nicht gestattet, den letzten Weg lückenlos zu begleiten. Aber erst diese ungebrochene Möglichkeit hilft, den Tod so realistisch zu sehen, wie er ist.

Was geschieht mit Leichen in diesen Tagen zwischen Todeseintritt und  Bestattung?

Dies betrifft besonders jene, die der Totenfürsorgepflicht unterliegen, die für eine Bestattung Sorge tragen müssen. Aber auch alle, die Abschied von einem geliebten Menschen nehmen müssen. Totenfürsorgepflicht bedeutet, für die Durchführung einer Bestattung Sorge tragen zu müssen. Auch wenn ein Leichnam einem Bestatter vertraglich überlassen wird, bleibt das Recht, alle Schritte und Handgriffe bis zum Schluß in Augenschein nehmen zu können.

Es besteht die Möglichkeit einer Hausaufbahrung sowie einer persönlichen Versorgung des toten Körpers und seiner Einsargung. Auch nach der Überführung in ein Bestattungshaus oder eine Leichenhalle können Angehörige das erneute Öffnen des Sarges verlangen. Bis zu einer halben Stunde vor der Trauerfeier kann dies nicht verwehrt werden. Die Feier selbst muß dann laut deutschem Gesetz bei geschlossenem Sarg stattfinden.

Leider verzichten vielen auf einen letzten Blick und eine letzte Berührung. Nicht wenig irrationale Phantasien und das Nicht-Wahrhaben-Wollen des Todes sind der Preis. Die Bedeutung des persönlichen Abschieds für die Trauerarbeit verbindet die Weltkulturen. In der deutschen Bestattungskultur wurde dies weitgehend durch Anonymität ersetzt. Und viele Trauernde verlängern ihr Leiden durch dieses nichtbegreifen des Todes.

Die zweite Frage, die das Verbrechen von Buttenheim aufwirft, bezieht sich auf das Gefühl zum eigenen Tod. Eine verbreitete Meinung lautet: "Es ist mir egal, was mit meiner Leiche passieren wird. Wenn ich tot bin, kriege ich sowieso nichts mehr mit." Diese im Grunde genommen körperfeindliche Haltung trügt. Sie blendet aus, dass todgehen ein Prozess ist. Dass wir bis zur Bestattung eine körperliche Präsenz auf dieser Erde haben, die in allen, die uns nahestehen, wesentliche Fragen der Vergänglichkeit aufwirft. Natürlich können wir den Umgang mit der Leiche anderen übertragen, ihn aus der Hand geben.

Aber das kostet oft mehr als es wert ist, und der psychische Preis läßt sich kaum kalkulieren.

Wenn ein geliebter Mensch spurlos verschwindet, löst das größte Sorgen bis hin zur Verzweiflung aus. Wenn wie in Buttenheim der Leichnam aus der Sarg gestohlen wird, geht es ebenfalls um eine Schock-Dimension bei den Betroffenen, die kaum beschreibbar sein dürfte.

Frankfurt, Peine, Buttenheim - wenn der Sensationsaspekt verblasst, bleiben die Fragen, wie wir mit dem letztendlichen Abschied umgehen, und wie bedeutend dies für uns Lebende ist  - hier und jetzt.
                                                                                                                       Günter Peglau

#Pfeiloben

“Üblich ist der Abschied am geschlossenen Sarg. Da liegt es nahe, dass der eine oder andere Bestatter Sargbeigaben berechnet, die gar nicht drin sind. Etwa Franz B. aus Marl. Er sollte Ende des vergangenen Jahres für den mit 90 Jahren verstorbenen Schrankenwärter Karl Anders (Name geändert) eine Feuerbestattung besorgen. Den Auftrag hatte er telefonisch vom Sohn des Toten aus Brandenburg erhalten. Als der Sohn dann anreiste und auf der Rechnung über 6475,54 Mark neben Polster, Decke, Kissen und Sterbehemd den Posten `Strümpfe` entdeckte, ließ er im Krematorium den Sarg öffnen: Sein Vater, einbeinig, hätte allenfalls einen `Strumpf` benötigt. Als der Deckel hochklappte, erlitt der Sohn einen Schock: Der Vater lag nackt im Sarg, auf der Brust ein rotes Kreidekreuz vom Amtsarzt als Zeichen der Freigabe zur Verbrennung.”

  Aus der stern-Reportage
  “Hinter den Kulissen des
  Todes”
  (Heft 46/99, Seite 88)

#Pfeiloben

http://www.ticker.de/archiv2000/02/26/newsmix/story2.html

Mädchenleiche geschändet: Familienvater gestand

Ein grausiges Verbrechen hat die Polizei nach dem spurlosen Verschwinden einer Mädchenleiche aus ihrem Sarg im oberfränkischen Buttenheim aufgedeckt. Aus einer nekrophilen Veranlagung heraus hatte ein Familienvater die Leiche der 14-jährigen Nicole aus dem Sarg gestohlen, sich mehrfach sexuell an dem Leichnam vergangen und den Körper teilweise zerstückelt. Der 40-jährige Bauingenieur wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

Die Beamten haben den Mann in seiner Wohnung in Forchheim festgenommen. Er hat die Tat gestanden. Der Bauingenieur gab auch zu, sich bereits im November 1985 in einem Leichenhaus im Landkreis Forchheim am Leichnam einer 30-jährigen Frau vergangen zu haben. Der Fall ist mittlerweile verjährt. Niemand ahnte, was in dem Mann vorging. Nach außen hin führte der Bauingenieur ein völlig normales Familienleben. "Er machte einen erleichterten Eindruck", berichtete ein Polizeisprecher nach der Festnahme.

Die Leichenteile warf der 40-Jährige unter anderem in den Main-Donau-Kanal. Der Rumpf des Leichnams wurde auf einem Lagerplatz für Baumaterialien im Landkreis Bamberg entdeckt. Für die Familie des Mädchens wie auch für die Familie des Bauingenieurs wurde eine psychologische Betreuung organisiert.

Ein Spaziergänger hatte schon schon Anfang Januar beobachtet, wie sich der Mann auf dem Grundstück an vermeintlichem Tieraas zu schaffen machte. Die Begegnung ließ dem Zeugen keine Ruhe - Wochen später informierte er die Polizei. Bei einer Hausdurchsuchung am Donnerstag fanden die Beamten digitale Fotoaufnahmen von der Leiche sowie Tatwerkzeuge, darunter ein Messer, mit dem der Mann möglicherweise die Leiche bearbeitet hat.

Donnerstag 24.02.2000, 16:49

Diebstahl von Mädchenleiche aufgeklärt

Bamberg (dpa) - Der Diebstahl einer Mädchenleiche vor mehr als drei Monaten in Bayern ist aufgeklärt. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen, so die Polizei in Bamberg. Auch die Leiche der 14- jährigen sei gefunden worden. Hintergrund der Tat waren nach ersten Erkenntnissen möglicherweise nekrophil Neigungen. Der Mann stammte aus der Umgebung. Er habe aber die Schülerin aus dem oberfränkischen Buttenheim zu Lebzeiten aber nicht gekannt. Die Leiche des Mädchens war Mitte November aus dem Sarg gestohlen worden.

Aus der Hamburger Morgenpost

#Pfeiloben

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