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Bestatter in Deutschland

Donnerstag,
26. November 1998

Heutzutage - Seite 3

Manche wollen nicht beerdigt werden

Wenn die Urne im Wohnzimmer aufs Regal soll

Von SABINE RING

AACHEN. Das Bestattungsrecht  läßt keine Freiheiten zu: Urnen und Särge dürfen nur auf dem Friedhof  beigesetzt werden. Für individuelle Wünsche von Sterbenden oder Angehörigen ist kein  Spielraum.  Ein  junger Psychotherapeut aus Aachen wollte sich damit nicht abfinden. Er hat einen Weg  gefunden, daß Mutters Urne im  Garten beerdigt oder die Asche des Ehemannes über der Nordsee verstreut werden kann. Und dieser Weg  führt  über Guatemala.

     Ingo Hohn (31) betreut Aids- und Krebspatienten, die wissen, daß ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt. Das Sterben und die Gestaltung des allerletzten Rituals sind oft Gesprächsstoff in seiner Aachener Praxis.   Todesanzeigen werden formuliert, Wünsche nach Probeliegen in einem Sarg ausgesprochen. Also geht Ingo Hohn mit seinen  Klienten in ein Bestattungsinstitut die Dunkelheit der Särge ausprobieren. “Betreuende Sterbehilfe”,  sagt der Psychotherapeut.  Häufig  wurde  Ingo  Hohn  mit Wünschen konfrontiert, die in Deutschland  nicht auf legalem Weg verwirklicht werden  können: “Patienten wollten, daß ihre Aschen an einem Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat, verstreut  wird”,  erzählt er.  Oder sie  wünschen  einen Stammplatz für ihre Urne auf dem Kaminsims der  Kinder. Mangels Machbarkeit blieb es bei Gesprächen.

     Ein Abstecher nach Rom im Sommer 1997 brachte dann die zündende Idee: “Ich saß vor dem Colosseum und laß  einen Artikel über  Beerdigungsriten in der ganzen Welt. ” Ingo Hohn ist verblüfft, was woanders alles geht selbst bei unseren  unmittelbaren Nachbarn: “In Holland darf man die Urne im Wohnzimmer aufbewahren. Und mir war plötzlich klar, bei uns ist das auch möglich, mit einem kleinen Trick.” Er brachte seine Gedanken zu Papier und schickte sie seinem Anwalt. Der  prüfte  die  ju- ristische Seite und gab grünes Licht für die kühne Idee. Drei Tage später  besaß Ingo Hohn neben seiner Praxis auch ein Bestattungsinstitut. Wieder  war er verblüfft.  Diesmal  darüber,  wie schnell  man  in Deutschland Bestatter wird:  “Es hat mich nur zwei  Stunden Zeit und 200 Mark  Gebühren gekostet”, erzählt Ingo Hohn. Kenntnisse mußte  ich  nicht nach- weisen.

     Der  Trick funktioniert über Guatemala. Dort hat Ingo Hohn vor Jahren in  einer deutschen  Klinik gearbeitet. Dort hat er Kontakte. Und dort gibt es keine Totenruhe: Ich bin mir nicht mal sicher, ob Guatemala überhaupt ein  Bestattungsrecht  hat”,  sagt  Ingo  Hohn.  Nach  der  Kremierung  in Deutschland überführt er die Asche des Verstorbenen nach Guatemala, wo sie auf einem Friedhof in die Erde  gegeben wird. Die Friedhofsverwaltung bestätigt die Beerdigung. Das ist der entscheidende Punkt,  denn  diese Bestätigung muß in Deutschland dem Krematorium ausgehändigt werden. Dann wird die Asche wieder in die Metallkapsel der Urne gefüllt  unter Beimengung  von  etwas  Erde.  Die ist nötig,  damit die Fracht,  die nach Deutschland zurückgeschickt werden soll, als “dem Andenken des Toten geweihte Friedhofserde”  deklariert werden kann. Diese Friedhofserde muß nach hiesigem Recht nicht beerdigt werden. So kann Ingo Hohn den Trauernden die Urne legal zur freien Verfügung aushändigen. Vierzig  Fälle  hat  Ingo Hohn seit Oktober 1997 bundesweit betreut
.

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