Startseite | postmortal-Blog | Umfrage zum Friedhofszwang

Seitenaufrufe
seit Januar 2000

Die Medien zum Friedhofszwang   

Aktuelle Ebene:

Express Düsseldorf: Totenasche im Regal
 
Badische Zeitung
über Tod und Trauer

 
Westfälischer Anzeiger: Grauimport Totenasche
 
NRW-FDP will liberales Bestattungsrecht
 
W Z: Die Urne muß auf den Friedhof
 
RHEINISCHE POST:
Urne daheim

 
NRZ: Urne darf nicht in den Wandschrank
 
Westfälische Rundschau:
Keine Urne ins Haus

 
BILD-Zeitung:
Urnenzoff

 
Sonntags-EXPRESS:
Asche im Schrank

 
Presseagenturen zum Friedhofszwang
 
Westdeutsche Zeitung:
Letzte Ruhe im Karton

 
REPORT Mainz
über Pappsärge

 
FOCUS Nr. 46/99: Endstation Bücherregal
 
DEUTSCHE WELLE TV:
Deutschland heute

 
DER SPIEGEL über die Friedhofsbürokratie
 
PC Professionell:
Geliebte Restsubstanz

 
RHEINISCHE POST:
Urne bald im Wohnzimmer

 
NRZ-Bericht:
Asche vererbt

 
V.D.T.-Journal im
August 1998

 
RHEINISCHE POST:
Der Guatemala-Trick

 
FAZ: Totenruhe im Garten und der Friedhofszwang

Höhere Ebene:

Die Medien zum Friedhofszwang
 
Der Tod in den Medien

Oberste Ebene

postmortal.de
Portal-Seite

 
Seite 1 - Editorial
 
Infos & Termine
 
Der Tod in Düsseldorf
 
Der Tod in Köln
 
DIE REDAKTION
 
Der Tod in der Literatur
 
Der Tod in der Diskussion
 
Tod in Recht & Ordnung
 
Bestattung & Beisetzung
 
Tod  Kultur - Geschichte
 
Tod in den Religionen
 
Tod in Poesie & Lyrik
 
Tod im Medienspiegel
 
Kontakte - Gästebuch Foren - Voten
 
PDF- MP3-Dateien
 
Impressum
 
Medieninformationen
Rechercheservice

 
Urnengalerie
 
Links: Tod im Internet
 
Bestatter in Deutschland

WZLogo

Montags-Magazin

WZ
Montag,
27. Dezember 1999

WZPappsarg







  

 
 
 
 Zwölf Kilo leicht ist die 
 “Peace-Box” mit aufge- 
 dämpfter Holzstruktur, 
 die es wahlweise in 
 zwei Farben gibt.


Letzte Ruhestätte im Pappkarton
Würzburger Unternehmer bietet Faltsarg an
Bestatter halten Ökomodell für pietätlos

Von Birgit Grigo

Düsseldorf. Es muss nicht immer Eiche sein. Als letzte Ruhestätte kann auch eine schlichte Behausung dienen: ein Sarg aus Pappe, mit aufgedämpfter Holzstruktur. Den ,,ökologischen Faltsarg am Stück” bietet bundesweit der Würzburger Bestatter Norbert Papke an. Anhand einer Bastelanleitung, ähnlich wie Zeichnungen auf Umzugskartons, können selbst Laien die Box zusammenbauen. Kreative Trauernde werden angeregt, die Kiste individuell zu bemalen. Vor allem aber ist der Sarg zu 60 Prozent aus Altpapier hergestellt, zwölf Kilo leicht und schnell zerfallend, stabil und wasserdicht, die Leime sind rein pflanzlich - nur Vorteile hat laut Norbert Papke die ,,Peace Box”.
      Doch ganz friedlich sind die Auseinandersetzungen um den Karton, der in der Schweiz seit Jahren verwandt wird, nicht. Deutsche Bestatter wollen sich mit dem Pappmodell in ihrer Kollektion nicht anfreunden. ,,Ich würde das mit einer Entsorgungsdeponie vergleichen”, verweist Jürgen Bethke, Geschäftsführer des Bundesverbandes des deutschen Bestattungsgewerbes, auf Pietät. ,,Der Sarg ist das letztes Haus für den Angehörigen.” ,,Verstorbene werden in stabile Särge gelegt, um sie zu schützen”, begründet Wolfgang Bähr, Geschäftsführer des Wuppertaler Unternehmens ,,Ernst Bestattungen” seine Ablehnung, ,,diese Form würde gegen unsere Moral, unsere Kultur verstoßen. Das wird sich nicht durchsetzen”, glaubt er. Auch der Düsseldorfer Claus Frankenheim lässt das Preisargument - 399 Mark plus Zustellung kostet das Modell für Privatkunden - nicht gelten. Er könne für die gleiche Summe einen einfachen, garantiert umweltfreundlichen Kiefernsarg anbieten. Außerdem habe er noch keine einzige Nachfrage gehabt. Als ,,Marketinggag” wertet er den ,,Transportkarton”. ,,Da meint jemand, er könne im Bestattungswesen viel Geld verdienen.”
      ,,Ich kann mir schon vorstellen, dass es bei einer Beerdigung im Pappkarton in Bayern heißt: Der Opa ist wohl nix gewesen”, meint ,,Peace Box”-Vertreiber Papke. Doch die Tradition sei im Umbruch. Bei ihm erkundigten sich ,,nicht nur ,Müslisocken‘, sondern auch Arbeiter und Akadamiker, ganz normale Leute eben”, berichtet er. Ihnen wolle er eine einfache und preiswerte Alternative anbieten.
      Doch mit der Kaufentscheidung können neue Schwierigkeiten auftauchen. Der Düsseldorfer
Bernd Bruns möchte einst bei seinem letzten Gang im Karton ins Krematorium getragen werden. Die Friedhofssatzung aber schreibt einen Holzsarg vor. In einem Brief hat Bruns das zuständige Amt aufgefordert, die Vorschriften zu ändern. Um gegen ,,die Einschränkung der persönlichen Freiheit” vorzugehen, will der 53-Jährige notfalls auch das Verwaltungsgericht einschalten.
      In Wuppertal und Krefeld hätte Bruns diesen Weg nicht nötig. ,,Wenn jemand mit einem Pappsarg käme, würde ich ihm auf die Schulter klopfen”, sagt der Krefelder Grünflächenamtsleiter Thomas Visser. Die Verbrennungsdauer würde verkürzt, im Vergleich zu meist lackierten Holzsärgen sei die billige Variante schadstoffärmer. Für die Aufbahrung könnten Angehörige gegen eine geringe Gebühr einen Übersarg aus Eiche oder Kiefer mieten, stellt Visser sich vor. Auch gegen eine Beerdigung im Boden spricht aus seiner Sicht nichts. ,,Das ist eigentlich eine optimale Lösung.”
 


  Beteiligen Sie sich bitte auch an der postmortal
Umfrage
über den ökologischen Sarg aus Pappe.
Die bisherigen Ergebnisse werden Sie überraschen

Link zur Umfrage

  Beteiligen Sie sich bitte auch an der postmortal Umfrage
zum Friedhofszwang für Totenaschen in Deutschland

Link zur Umfrage

#Pfeiloben