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Die Medien zum Friedhofszwang   

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Express Düsseldorf: Totenasche im Regal
 
Badische Zeitung
über Tod und Trauer

 
Westfälischer Anzeiger: Grauimport Totenasche
 
NRW-FDP will liberales Bestattungsrecht
 
W Z: Die Urne muß auf den Friedhof
 
RHEINISCHE POST:
Urne daheim

 
NRZ: Urne darf nicht in den Wandschrank
 
Westfälische Rundschau:
Keine Urne ins Haus

 
BILD-Zeitung:
Urnenzoff

 
Sonntags-EXPRESS:
Asche im Schrank

 
Presseagenturen zum Friedhofszwang
 
Westdeutsche Zeitung:
Letzte Ruhe im Karton

 
REPORT Mainz
über Pappsärge

 
FOCUS Nr. 46/99: Endstation Bücherregal
 
DEUTSCHE WELLE TV:
Deutschland heute

 
DER SPIEGEL über die Friedhofsbürokratie
 
PC Professionell:
Geliebte Restsubstanz

 
RHEINISCHE POST:
Urne bald im Wohnzimmer

 
NRZ-Bericht:
Asche vererbt

 
V.D.T.-Journal im
August 1998

 
RHEINISCHE POST:
Der Guatemala-Trick

 
FAZ: Totenruhe im Garten und der Friedhofszwang

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Bestatter in Deutschland

DeutscheWelleTV

Die Deutsche Welle drehte in Düsseldorf
und im Krematorium Doetinchem (NL)

Weltweite TV-Sendung am 1. Oktober (Allerheiligen) 1999

DW-Deutschland_heute

Beitrag: Der Friedhofsrebell -  Autorin: Evelyn Filipp

Wenn er  einmal  tot ist, dann soll man  seine  Asche einfach in die freie  Natur streuen.  Das  könnte sich  Bernd Bruns  zumindest gut vorstellen - doch sein Wunsch ist gesetzeswidrig.   In  Deutschland gilt    nämlich   der     sogenannte Friedhofszwang -  mit Ausnahme des Seegrabes darf Totenasche  ausschließlich  auf dem Friedhof bestattet werden. Und damit das keiner  umgeht,  ist  es  verboten,  sie  den  Angehörigen auszuhän- digen.
 

 
Bernd Bruns: "Wir leben in einem Land,  in dem man,  selbst wenn man sich der Zwangsbeisetzung beugt,  noch nicht einmal von der Trauerfeier  bis  zur  Zwangsbei- setzung  auf   dem Friedhof,  als Ehepartner, der  alle  Wege  des  Lebens  gemeinsam  gegangen ist,  die  Urne  eigenhändig  zum   Grab    tragen  darf.    Das   geht   nur, wenn  ein Friedhofsverwalter  beide Augen zudrückt."

Wie   man  den   Friedhofszwang trotzdem  umgehen  kann,  verrät Bernd  Bruns  auf  einer  Internet- seite,  die  er  zusammen  mit an- deren   Gegnern  der   deutschen Friedhofsordnung  gestaltet.  Der Weg zur alternativen letzten Ruhe führt  über  die  Niederlande.  Die Angehörigen   beantragen   beim deutschen Krematorium, die Urne für  eine  angebliche Auslandsbe- stattung in  ein  niederländisches Krematorium  zu  schicken.  Dort holt sie Bernd Bruns - ausgestat- tet mit  einer Vollmacht der Fami- lie - wieder ab. Das ist ganz legal - in  den   Niederlanden   ist  die Übergabe der  Asche  an   Fami- lienangehörige   üblich.  Manche der   ca. 60  deutschen Familien, die  der   Krematoriumsleiter  im  Jahr   betreut,    lassen  sich  die Asche auch in einer Zierurne aus- händigen.

Gert   Brinkhorst  /  Krematorium Slangenburg: "Der Vorteil an die- ser Urne ist, dass die Familie die Urne  mit   nach  Hause   nehmen kann und das man, gerade für die deutschen  Angehörigen,  sie   zu Hause  hinstellen  kann  und  nie- mand sieht, daß es eine Urne ist."

Denn wenn eine deutsche Behör- de auf eine identifizierbare Urne stieße, müsste sie sie konfiszie- ren und für eine Friedhofsbestat- tung sorgen. Um das  zu vermei- den,  entfernt  Bernd   Bruns den Namensdeckel und die Kennmar- ke der Urne. In dreißig Fällen hat er das bereits getan, unter  ande- rem für Helga Degenhard. Ihr Bru- der starb Anfang September mit nur 48 Jahren. Manche Trauernde wollen die Urne  im  Haus haben, weil sie zu alt für  den  Weg  zum Friedhof sind, andere, weil sie oft umziehen und deshalb  ein  Grab kaum besuchen können.
  

 
Für Helga Degenhard waren das die Gründe: "Ich wollte eigentlich einfach  meinen  Bruder  bei  mir haben, weil  er  vorher  in seinem Leben kein leichtes  Leben  hatte und immer rumgeschubst worden ist."

Bernd  Bruns  verlangt  für   seine Hilfe  kein  Geld.  Er  will  demon- strieren, dass das  "sittliche  Ge- fühl"  der  Deutschen, das Haupt- argument   für   den     Friedhofs- zwang,  sich geändert  hat. Des- halb hat er sich  selbst angezeigt. Die Reaktion der  Staatsanwalt- schaft  Düsseldorf:
 

 
Johannes Mocken: "Diese  Rück- überführung  der  Urnen  verstößt zwar   gegen   das   Feuerbestat- tungsgesetz,   ist   deswegen   ei- gentlich nicht korrekt.  Nur  weder  im Feuerbestattungsgesetz  noch  in   sonstigen   gesetzlichen   Vor- schriften   ist   diese   Aktion   mit Strafe bedroht."
 
Doch Straffreiheit allein reicht Bernd Bruns nicht.  Er  ist über-

DW1

  Gert Brinkhorst, Evelyn Filipp,
  EB-Kamerateam,
  Gelände des Krematoriums “Slangenburg”

DW2

 Gert  Brinkhorst, Leiter des CVN-Krematoriums
 Slangenburg  im niederländischen Doetinchem
 im Gespräch mit der Journalistin Evelyn Filipp
 

DW3

 Interview vor einem Kolumbarium in Slangen-
 burg
  

Cvn-Brinkhorst4

 Gert  Brinkhorst: “Wir haben Zierurnen, die man
 in  deutschen Wohnungen gar nicht als Urnen
 erkennen kann...”
                                          Fotos (4) postmortal.de,  Bernd Bruns

   
 postmortal.de-Kommentar zur Sendung:
 Der  fundierteste  Beitrag  aller  uns  bisher  
 bekannten  TV-Berichte  zum  Thema.
 Der  hektische  und  lange  Drehtag  an 
 verschiedenen  Orten  hat   sich   gelohnt.
 Und die Site von postmortal.de erhielt nach der
 Sendung sogar Besuch  von  Surfern aus
 Kanada, der Czech Republic,
Dänemark, Japan,
 Polen,  Peru, Schweden und anderen Ländern.
 

 

zeugt, dass es Trauernden hilft, wenn man individuel- lere Bestattungsformen wie  auf diesem niederländi- schen Urnenfriedhof für Kinder zulässt - oder  wenn man die Urne im Haus  erlaubt. Den  Urnen-Reimport  sieht er als Beitrag zu einem humaneren Bestattungs- recht.

Bernd Bruns: "Ich praktiziere einen Weg. Und wenn erst Zehntausende von Urnen unter deutschen Dächern stehen,  dann  habe  ich  die  normative  Kraft  des  Faktischen  gestärkt.  Und  dann  wird  es schwierig sein, daran vorbeizukommen."

Insbesondere, da das freie Ausstreuen von Asche wie hier in den Niederlanden in den meisten  euro- päischen  Ländern  üblich ist. Doch bis die euro- päische Rechtsangleichung kommt, werden Deutsche weiter illegale Pfade gehen, wenn sie einen letzten Willen auf ein Grab im Wald erfüllen wollen.

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Weitere hilfreiche Informationen von postmortal.de:
Der Umweg über die Niederlande


 Kontaktadresse:       Yarden Krematorium Slangenburg (Niederlande)

 Anschrift:                     De Nutselaer 4
                                      NL 7004 HJ Doetinchem
                                    
 Ansprechpartner:      
Herr Gert Brinkhorst

 Telefon:                       0031 - 314 - 345774  (Nummer bei Anwahl aus Deutschland)
 Telefax:                       0031 - 314 - 346188  (Nummer bei Anwahl aus Deutschland)

  Weitere Informationen über das Yarden Krematorium Slangenburg
 

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